Schuppige Kopfhaut – Was wirklich hilft!

Junge Frau mit Schuppen im Haar

Schuppige Kopfhaut kann verschiedene Ursachen haben. Zudem sind nicht alle Flöckchen Schuppen – auch wenn es danach aussieht. Wir klären darüber auf, wie sich Schuppen von anderen weißen Flöckchen unterscheiden lassen. Außerdem bieten wir Informationen über Mittel, die wirklich gegen schuppige Kopfhaut helfen.

Schuppige Kopfhaut – Was steckt dahinter?

Bei Schuppen handelt es um Hautzellen, die durch eine Überproduktion sichtbar werden. Das bedeutet, dass jeder Mensch diese abgestorbenen Hautzellen hat und das wird deutlich, wenn man sich den normalen Prozess der Hauterneuerung anschaut. Dieser Regenerationszyklus dauert etwa vier Wochen. Die Zellen durchwandern verschiedene Schichten und sterben ab. Diese abgestorbenen Zellen werden abgestoßen und gelangen damit an die Hautoberfläche. Dieser Prozess besteht ständig und am ganzen Körper.

Die Hautschuppen sind winzig klein und beim normalen Zyklusverlauf gar nicht sichtbar. Zur sichtbaren Schuppenbildung kommt es dann, wenn der Prozess schneller verläuft und es damit zur übermäßigen Bildung von abgestorbenen und abgestoßenen Hautzellen kommt.

Schuppen werden in trockene und fettige Schuppen gegliedert:

  • Trockene Schuppen sind weiß und werden meistens durch trockene Heizungsluft, Haare föhnen, Sommerhitze oder durch trockene Kopfhaut verursacht. Auch Pflegemittel oder Shampoos, die austrocknend wirken, können trockene Schuppen auslösen. Zudem können Krankheiten die Ursache für trockene Schuppen sein. Bei Psoriasis vulgaris (Schuppenflechte) bilden sich beispielsweise Schuppen.
  • Fettige Schuppen sind gelblich und meistens größer als die trockenen Schuppen. Sie entstehen aufgrund einer erhöhten Talgproduktion und fühlen sich klebrig und ölig an. Diese Schuppen rieseln nicht so einfach aus dem Haar, wie es bei trockenen Schuppen der Fall ist. Dadurch wird oftmals das Wachstum eines Hefepilzes begünstigt: Malassezia furfur ist Teil der Hautflora, der sich jedoch durch eine gesteigerte Fettproduktion zu stark vermehrt. Die Bildung fettiger Schuppen wird durch eine leicht entzündete Kopfhaut gefördert.

Mögliche Ursachen für Schuppen

Bei den meisten Betroffenen schuppiger Kopfhaut liegt eine Veranlagung in der Familie vor. Schuppen können durch eher harmlose Faktoren verursacht werden, aber es können auch Krankheiten zu schuppiger Kopfhaut führen.

  • Familiäre Veranlagung – Schuppige Kopfhaut kann erblich bedingt sein. In dem Fall sind einige Familienmitglieder von Schuppen betroffen.
  • Temperaturen – Sommerhitze mit trockenem Klima sowie im Winter trockene Heizungsluft kann zu schuppiger und juckender Kopfhaut führen.
  • Stress – Stress wirkt sich stets auf Körper, Geist und Seele aus. Unter anderem wird der Hautstoffwechsel beeinflusst, sodass sich Schuppen bilden können. Meistens bewirkt Stress auch eine Störung der Abwehrbarriere der Haut, die Hautpilzen das Einnisten erleichtert.
  • Hormone – Hormone nehmen Einfluss auf die Talgproduktion. Durch Hormonschwankungen in der Pubertät oder in den Wechseljahren kann es zu übermäßiger Produktion von Talg kommen. Dies äußert sich unter anderem an schuppiger Kopfhaut mit gelben, fettigen Schuppen.
  • Falsche Haarpflege – Trockene Schuppen und trockene Kopfhaut können entstehen, wenn die Haare zu oft gewaschen oder zu heiß geföhnt werden. Auch zu aggressive Shampoos können schuppige Kopfhaut fördern.
  • Kontaktallergie – Bei einer Kontaktallergie treten Symptome wie Krustenbildung, Schorfbildung, Juckreiz und/ oder Schuppen auf.
  • Ekzeme – Schuppige Kopfhaut kann auch durch Ekzeme verursacht werden. Bei Neurodermitis (Atopisches Ekzem) leiden die Betroffenen unter einem starken Juckreiz an der Kopfhaut sowie Schuppenbildung. Beim Seborrhoischen Ekzem bilden sich gelbliche, fettige Schuppen auf der Kopfhaut.
  • Schuppenflechte – Es gibt eine Unterform der Schuppenflechte, die sich Kopfhaut Psoriasis nennt. Dabei verhornen die Hautzellen der oberen Hautschicht bereits innerhalb von wenigen Tagen und es kommt zur übermäßigen Nachbildung der Zellen. Dies führt zu den typischen Schuppenflächen in kreisrunder Form.
  • Hefepilz – Der Hefepilz Malassezia furfur ist Teil der Hautflora. Seine Nahrung bezieht er überwiegend aus den Fettsäuren der talghaltigen Haut. Bei einer gesteigerten Talgproduktion erhöht sich gleichzeitig das Wachstum dieses Hefepilzes. Dies wiederum kann Entzündungen auslösen. Wird die schuppige Kopfhaut durch diesen Hefepilz verursacht, handelt es sich um fettige, gelbliche Schuppen. Da die Kopfhaut stark juckt, kratzen die Betroffen oftmals Hautstellen auf und geben damit ungewollt Bakterien die Möglichkeit zum Einnisten.

Schuppen oder andere Hautflocken?

Manchmal sehen die hellen Flöckchen zwar wie Schuppen aus, aber es sind gar keine. Bei den vermeintlichen Schuppen kann es sich auch um Reste von Haarspray, Gel oder anderen Haarprodukten handeln. Auch einige Medikamente wie Minoxidil sowie trockene Kopfhaut kann schuppenähnliche Anzeichen hervorrufen.

  • Echte Schuppen sind entweder fettig und gelblich oder trocken und weiß. Diese Schuppen sind im Haar und auf der Kopfhaut sichtbar.
  • Schuppenähnliche Flöckchen, die durch Stylingprodukte entstehen, sind in der Regel transparent und befinden sich ausschließlich im Haar.
  • Schuppen von Minoxidil sind farblos und klein und treten an bestimmten Hautbereichen auf: An den Partien, wo diese Substanz aufgetragen wurde, bilden sich diese kleinen Hautschuppen als Folge einer Kontaktallergie.
  • Der mit Schuppen verbundene Juckreiz ist an der kompletten Kopfhaut spürbar. Handelt es sich nicht um echte Schuppen, juckt es an einzelnen Partien der Kopfhaut.

Welche Mittel helfen wirklich gegen schuppige Kopfhaut?

Das Mittel gegen Schuppen sollte entsprechend der Ursache gewählt werden. Folgende Wirkstoffe haben sich zur Bekämpfung von schuppiger Kopfhaut bewährt:

  • Salicylsäure: Bei Schuppenflechte als Ursache für schuppige Kopfhaut helfen Shampoos mit Salicylsäure. Dieser Wirkstoff sorgt für die Auflösung der Schuppen. Gleichzeitig werden medizinische Salben gegen Schuppenflechte besser von der Haut aufgenommen. Diese Shampoos dürfen immer nur wenige Tage verwendet werden.
  • Teebaumöl: Das Anti-Schuppen-Shampoo von australian Bodycare wirkt auf Basis von Teebaumöl. Dieser natürliche Wirkstoff hilft bei schuppiger, trockener Kopfhaut und gegen Juckreiz. Teebaumöl reduziert die Hefebakterien auf der Kopfhaut und stellt das Gleichgewicht der Haut wieder her.
  • Zinc Pyrithion: Dieser Wirkstoff hilft gegen Schuppen aufgrund von Pilzen und Bakterien. Das Kelual DS Shampoo von Ducray wirkt gegen Juckreiz und hartnäckige Schuppen.
  • Selenium-Sulfid: Das Shampoo Clinical Strength von Head & Shoulders beinhaltet Selenium-Sulfid, welches gegen hartnäckige Schuppen wirkt und den Juckreiz lindert. Dieser Wirkstoff sorgt dafür, dass die Hautzellen langsamer absterben.
  • Ketoconazol: Ketoconazol ist ein Wirkstoff, der gegen Kopfschuppen hilft. Das Shampoo von Dermapharm wirkt auf Basis dieser Substanz und ist bei Kleienpilzflechte, seborrhoischer Dermatitis und Kopfschupfen anwendbar. Dieses Produkt verhindert das Pilzwachstum und dient auch als vorbeugendes Mittel.

Video zum Thema natürliche Mittel

Was kann man selbst gegen schuppige Kopfhaut tun?

Neben der Anwendung von Anti-Schuppen-Shampoos können weitere Maßnahmen ergriffen werden, um schuppiger Kopfhaut entgegen zu wirken. Folgende Tipps können selbst umgesetzt werden, um Schuppen zu bekämpfen oder zu verhindern:

  • Anti-Schuppen-Shampoos richtig anwenden: Diese Shampoos sollten immer nur maximal einen Monat angewendet werden, denn die Kopfhaut kann durch langfristigere Anwendung austrocknen. Somit würde man wieder die Bildung von Schuppen fördern. Deshalb sollten abwechselnd Anti-Schuppen-Shampoos und milde Shampoos verwendet werden. Zudem dürfen diese Shampoos höchstens einmal täglich genutzt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass das Anti-Schuppen-Shampoo gründlich ausgespült wird.
  • Haare lufttrocknen statt föhnen: Die heiße Föhnluft fördert schuppige und trockene Kopfhaut. Deshalb sollte man lieber auf das Föhnen verzichten.
  • Sonnenschutz im Sommer: Wer zu trockener und schuppiger Kopfhaut neigt, sollte im Sommer eine luftige und leichte Kopfbedeckung tragen.
  • Haarpflegemittel – so wenige wie möglich: Stylingprodukte wie Haargel, Haarspray, Spülung oder Schaumfestiger reizen die Kopfhaut und fördern die Schuppenbildung. Bei einer Neigung zu schuppiger Kopfhaut sollten solche Produkte möglichst selten angewendet werden.

Auch die Ernährung spielt eine Rolle bei schuppiger Kopfhaut: Mit der falschen Ernährungsweise bietet man Mikroorganismen der Haut Nahrung an, sodass sie sich vermehren können. Dies kann bei einem zu hohen Konsum an Kaffee, Zucker, Weizenmehl und Alkohol passieren. Fetthaltige Nahrungsmittel fördern die Talgproduktion. Eine gesteigerte Talgproduktion begünstigt wiederum das Pilzwachstum von Malassezia furfur.

Lebensmittel mit Biotion, Vitamin A und Vitamin E sind gut für die Haut und für die Haare. Biotin ist unter anderem in Bananen, Tomaten, Haferflocken und Erdnüssen enthalten. Vitamin A kommt in Nahrungsmitteln oft als Provitamin A (Beta-Carotin) vor, beispielsweise in Karotten, Tomaten, Spinat, Aprikosen und Brokkoli. Vitamin E steckt unter anderem in Leinsamen, Pflanzenölen, Nüssen, Fisch und Süßkartoffeln.

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